Perspektive als Vater. Der Weg als Paar nach der pränatalen Diagnose Trisomie 13
von Daniela Mundt | Blogbeitrag
Ein Vater, die sich mit seiner Partnerin für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hat – eine Geschichte von Mut und Liebe. In der 21. Schwangerschaftswoche erhielten Matthias und seine Frau Lisa-Marie eine der schlimmsten Nachrichten, die werdende Eltern bekommen können: Ihr ungeborener Sohn Paul hatte einen schweren Herzfehler und Trisomie 13, eine genetische Störung, die mit nahezu keinen Überlebenschancen verbunden ist. Diese Diagnose stellte das Paar vor eine der schwersten Entscheidungen ihres Lebens – Schwangerschaft weitertragen oder beenden?
Der erste Schock: Ein Vater erzählt
Alles begann mit einem routinemäßigen Kontrolltermin bei der Frauenärztin während der Corona-Zeit. Matthias und Lisa-Marie waren unbesorgt, als sie zur pränatalen Diagnostik gingen, doch die Untersuchung verlief anders als erwartet. Die Ärztin wurde während des Ultraschalls zunehmend ruhiger und konzentrierter. Matthias erinnert sich noch genau an den Moment, als ihnen mitgeteilt wurde, dass Paul einen Herzfehler habe. Dies war die erste von vielen niederschmetternden Nachrichten.
Die bittere Realität: Diagnose Trisomie 13
Nach weiteren Untersuchungen, darunter eine Fruchtwasserpunktion, stellte sich heraus, dass Paul zusätzlich zur Trisomie 13 auch weitere genetische Defekte hatte. Diese Diagnose bedeutete, dass Paul, sollte er überhaupt lebend zur Welt kommen, nur wenige Tage überleben könnte. Matthias beschreibt den Moment der endgültigen Diagnose als einen riesigen Schock, der das Leben des Paares von Grund auf veränderte. Die emotionale Last und die Trauer waren überwältigend.
Die Diagnose Trisomie 13
Trisomie 13, auch als Pätau-Syndrom bekannt, ist eine schwere genetische Störung, die mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen und einer sehr geringen Lebenserwartung einhergeht.
Die schwierige Entscheidung: Schwangerschaftsabbruch
Angesichts dieser schwerwiegenden Prognose mussten Matthias und Lisa-Marie eine Entscheidung treffen: Sollten sie die Schwangerschaft weitertragen und darauf warten, dass Paul möglicherweise im Mutterleib stirbt, oder sollten sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, um Paul und sich selbst weiteres Leid zu ersparen? Matthias betont, wie wichtig es war, dass er und Lisa-Marie offen und ehrlich über ihre Gefühle und Gedanken sprechen konnten. Beide waren sich einig, dass der Abbruch für sie als Paar und Familie, aus verschiedenen Gründen, die einzig richtige Entscheidung war.
Die emotionale Verarbeitung: Ein Vater in der Trauer
Diese Entscheidung war nicht nur körperlich (für seine Frau), sondern vor allem emotional belastend. Matthias spricht darüber, wie er und Lisa-Marie als Paar durch diese schwere Zeit zusammengewachsen sind. Sie mussten nicht nur mit ihrer eigenen Trauer umgehen, sondern auch stark für ihren älteren Sohn sein. Matthias fand es manchmal schwer, zwischen der Freude, die sein älterer Sohn brachte, und der tiefen Trauer über Paul zu wechseln. Doch diese Momente des Zusammenseins und die offene Kommunikation halfen ihnen, den Schmerz zu verarbeiten.
Ein Appell an andere Väter: Mut zur Offenheit
Matthias’ Geschichte ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass Väter in solchen Situationen oft im Hintergrund stehen, obwohl sie genauso betroffen sind. Es ist wichtig, dass auch sie ihre Gefühle ausdrücken und Unterstützung suchen. Matthias ermutigt andere Väter, offen über ihre Erlebnisse zu sprechen und die emotionale Unterstützung anzunehmen, die sie brauchen.
Fazit: Liebe und Stärke in schweren Zeiten
Die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch aufgrund einer Diagnose wie Trisomie 13 ist eine der schwierigsten, die Eltern treffen können. Matthias’ Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, als Paar zusammenzuhalten, offen zu kommunizieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist eine Geschichte von Mut, Liebe und der unermesslichen Stärke, die Eltern für das Wohl ihres Kindes aufbringen.
Diese Erfahrung hat das Leben von Matthias und Lisa-Marie für immer verändert. Doch durch ihren Zusammenhalt und die Entscheidung, die sie getroffen haben, konnten sie ihrem Sohn Paul das größtmögliche Maß an Liebe und Fürsorge entgegenbringen, auch wenn es bedeutete, sich frühzeitig von ihm zu verabschieden.
Perspektive als Vater. Der Weg als Paar nach der pränatalen Diagnose Trisomie 13
Die ganze Geschichte hörst Du im Podcast Plötzlich! SternenMama: Im Gespräch mit Matthias geht es darum die Perspektive des Vaters zu hören, um auch den beteiligten Vätern ein Gehör zu verschaffen. Höre Dir dazu auch gern das Interview mit Lisa-Marie an, sie teilt die gemeinsame Geschichte aus ihrer Perspektive als Mutter.